100 Jahre FV-Gröditz 1911 e.V. Impressionen
100 Jahre
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Der sächsische Fußballverband hat das Landespokalfinale der B- und C-Junioren in Gröditz ausgetragen. Zur Einstimmung auf unsere Festwoche waren diese beiden Finals für den FV Gröditz 1911 eine gelungene Generalprobe. Am Ende ist der FC Erzgebirge Aue als zweimaliger Landespokalsieger nach Hause gereist.

Endspiel der C-Junioren

FC Erzgebirge Aue gegen Chemnitzer FC 3 : 1

Endspiel der B-Junioren

FC Erzgebirge Aue gegen Chemnitzer FC 2 : 0

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Alle fußballbegeisterten Kinder von 6-14 Jahren waren eingeladen vom 1. - 3 Juli im Stadion am Eichenhain ein Fußballcamp zu besuchen. Gemeinsam mit dem Premiumpartner Intersport Donath GmbH organisierte der FVG dieses Event zum ersten Mal. Insgesamt haben sich 88 Kinder für das Fußballcamp angemeldet. Zudem sicherten 10 Trainer und viele zusätzliche Helfer den Trainingsbetrieb sowie die Rundum-Versorgung der Teilnehmer ab. Dank der professionellen Voraussetzungen am Gröditzer Sportzentrum konnte auch der Dauerregen der Veranstaltung keinen Abbruch tun. Am dritten Tag wurde kurzerhand in der Sporthalle am Eichenhain trainiert.

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Festwoche 100 Jahre Fußball in Gröditz - ein voller Erfolg

Nun ist sie Geschichte - die Festwoche 100 Jahre Fußball in Gröditz. Alle, die dabei waren, sind sich sicher: Es war einmalig. So viele ehemalige und aktuelle Spieler, Trainer und natürlich Fans kommen so schnell nicht wieder zusammen. Dazu gab es einen Höhepunkt nach dem anderen. An zehn Tagen - und das sucht in der Region seinesgleichen - wurde ein anspruchsvolles Programm geboten, bei dem jeder auf seine Kosten kam.

Der erste Tag, 15. Juli, begann mit einem Sternmarsch von drei Spielmannszügen und einer anschließenden Trommelshow mit Lagerfeuer. Am Samstag, 16. Juli, gab es den ersten sportlichen Höhepunkt. Unsere Erste stand dem brandenburgischen Landesligisten SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen 1912 gegenüber. Die Brandenburger gewannen diese Partie deutlich mit 5:0. Am Abend wurde in der Gröditzer Kulturstätte ausgiebig gefeiert - zum offiziellen Sportlerball anlässlich der Festwoche. Es war genial. Gert Zimmermann und Klaus Hirschnitz führten gekonnt durch das Programm, prominente Gäste wie der Gröditzer Zweitliga-Spieler Daniel Ziebig gaben sich die Ehre und Stefan Lux präsentierte die neue Vereinshymne. Eine Showband und Disko gaben dem Abend den richtigen Rahmen. Alle, die gekommen waren, zeigten sich vom Sportlerball begeistert. Leider fiel am nächsten Tag das geplante Testspiel zwischen Dynamo Dresden III und Empor Mühlberg aus.

Gut angenommen wurde auch der Kinoabend am Montag, 18. Juli. Es lief der Streifen "FC Venus - Elf Pärchen müsst ihr sein". Am Dienstag, 19. Juli, stand das Testspiel zwischen dem Oberligisten SC Borea Dresden und dem Bezirksligisten TSV Stahl Riesa auf dem Programm. Rund 270 Zuschauer, davon etliche Stahl-Fans, hatten sich im Stadion am Eichenhain eingefunden und erlebten eine kurzweilige Partie, der erstaunlicherweise die Riesaer lange Zeit ihren Stempel aufdrückten. Am Ende hieß es 2:2-Unentschieden. Die Erste des FV Gröditz war wieder am Donnerstag, 21. Juli, an der Reihe. Erneut war mit dem VfB Hohenleipisch 1912 ein Brandenburger Landesligist zu Gast. Diesmal machte es der FVG spannender, unterlag aber mit 0:2.

Der Start in das zweite Sportfestwochenende hätte nicht verheißungsvoller beginnen können, denn am Freitag, 22. Juli, war nationaler Spitzenfußball zu erleben. Zum A-Junioren-Blitzturnier gaben der amtierende Deutsche Meister VfL Wolfsburg, die Nord-Bundesliga-Konkurrenten Hertha BSC und Energie Cottbus sowie Regionalligist Dynamo Dresden ihre Visitenkarten in Gröditz ab. Das Finale gewann schließlich der VfL Wolfsburg verdient mit 3:0 gegen Dynamo Dresden. Dritter wurde Hertha BSC, Vierter der FC Energie Cottbus. Die 400 Zuschauer am Eichenhain waren beeindruckt vom spielerischen Vermögen der vier Teams, wobei die Wolfsburger herausstachen und zeigten, weshalb sie 2011 den nationalen Titel geholt hatten.

Der Samstag, 23. Juli startete mit dem Sportlertalk im Festzelt, zudem immerhin rund 250 Besucher gepilgert waren. MDR-Moderator Gert "Zimmi" Zimmermann hatte sich drei ehemalige bekannte Gröditzer Aktive eingeladen - Ralf Minge, Achim Kern und Wolfram Kuhbach, die allesamt viele Anekdoten aus ihrem sportlichen Leben auf Lager hatten. Wie es Zimmis Art so ist, führte er amüsant und souverän durch die Veranstaltung, die viel Lob bekam. Auf den Hauptprogrammpunkt am Samstag hatten sich viele gefreut - das Traditionstreffen ehemaliger Spieler von Stahl/TSG und FV Gröditz 1911. Gut 150 von ihnen hatten einen teilweise sehr langen Anfahrtsweg auf sich genommen, um dabei zu sein. Es gab wirklich viel auszutauschen. Manch einer hatte sich 20 Jahre und länger nicht mehr gesehen. Die Freude über das Wiedersehen war nur allzu verständlich. Zwischendurch, in einem Freundschaftsspiel, standen sich u.a. die U45-Teams aus Gröditz und Frauenhain gegenüber. Der FV 1911, gespickt mit etlichen Akteuren der 97er-Aufstiegself, siegte mit 7:3.

Viele der Teilnehmer des Traditionstreffens blieben gleich die ganze Nacht. Nicht umsonst war das Festzelt zur Abschlussfeier und Schlagernacht brechend voll. Gut 800 Menschen mögen es wohl gewesen sein, die bis in den frühen Morgen fröhlich feierten. Dabei gaben sich auf der Bühne die Doubles von Roland Kaiser, Andrea Berg und Helene Fischer die Ehre. DJ Zed aus Nauwalde rundete das Ganze mit einem Klasse-Musik-Mix ab. Der Sonntag gehörte den Skatfreunden und zum Abschluss traditionell den Kindern. Beim großen Kinderfest des Gröditzer Unternehmer-Clubs kamen die Kleinen voll auf ihre Kosten. Es konnte geklettert, gerutscht, gehüpft werden und vieles mehr. Zahlreiche Stände luden zudem zu sportlichen Aktivitäten ein. Es war ein würdiger Abschluss einer ganz starken Festwoche. Gröditz hat wirklich gefeiert. Daran wird man sich noch in vielen Jahren erinnern.

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Mit „Olaf Schubert live“ ist dem FV Gröditz 1911 am Freitagabend ein tolles Finale zum Abschluss des Festjahres gelungen. Das war mehr als Fußball!

Olaf Schubert

Von Ines Witt-Klotz

In der beschaulichen Kleinstadt Gröditz finden sich selten so viele Menschen nach 19 Uhr an einem Platz. Was hat die Jungen und Älteren so magisch angezogen, dass Sie ihren Freitagabend nicht wie sonst auf dem heimischen Sofa, sondern auf den mit der Zeit doch etwas harten Stühlen in der "Kulturstätte" verbracht haben? Des Rätsels Lösung heißt Olaf Schubert, das "leicht labil wirkende Gesamtkunstwerk aus Dresden". Er bezeichnet sich als "Wunder im Pullunder", "Mahner und Erinnerer" oder "Weltverbesserer und Humorist". Tatsächlich ist ein Abend mit Olaf Schubert wie eine Frischekur für die grauen Zellen. Ein paar Stunden gute Laune gibt es gratis dazu. Lachen ist gesund, über sich selbst lachen können noch gesünder und das tat das Publikum dann auch an diesem Abend. In seinem Programm "Seht! Hier sind meine Kämpfe." ließ der Kabarettist mehrere ein- und zweideutige Stellungnahmen zum Leben in und um Gröditz "gucken". Da klopften sich die Gröditzer und Zugereisten auf die Schenkel, die Lacher kamen aus tiefstem Herzen und mit ganzer Zustimmung. Olaf Schubert traf den Nerv der Leute, hat er doch quasi über familiäre Verbandelung das Ohr an der Masse. Er eröffnete den Abend: "Gröditz ist ein dicht gesponnenes Netz von Einbahnstraßen und Baustellen. Wir sind praktisch von Großenhain zu Fuß hierher gekommen." Er habe auch unbedingt in diesem Jahr noch auftreten sollen, was ja klar sei. Denn: "Im nächsten Jahr steht das Ding nicht mehr." Das "Ding", sprich die Kulturstätte Gröditz, wird aber sehr wohl die nächsten Jahre überstehen. Wenn es nach dem Inhaber Torsten Wolf geht, der erstmal Leben in die "Bude" gebracht hat, soll hier regelmäßig der Bär steppen. "Die Veranstaltung mit Olaf Schubert war für mich genial. Das ist der Anfang von einer Sache, die nur wachsen kann. Wenn der Saal reden könnte, würde er "Hurra" rufen." Torsten Wolf ist Mitglied im Fußballverein, hat der Tanzgruppe in seinem Haus eine Trainingsstätte gegeben, ist froh über die Tagung des Landtages im Sommer dieses Jahres und bietet allen Firmen- und Vereinsfeiern den richtigen Rahmen. Die Vereinsweihnachtsfeier vom FV Gröditz 1911 e.V. wird am 3. Dezember auch in der "Kulturstätte" statt finden. "In Gröditz ist die Welt noch intakt. Hier sind alle noch verwandt, aber die sozialen Brennpunkte, da wo's abgeht, die sind in Nauwalde. Dort sind die Jugendlichen nicht mehr beherrschbar", so ein Insiderwitz von Olaf Schubert, der mit dem größten Beifall des Abends bedacht wurde. Der Comedian konnte es sich dann auch nicht verkneifen, über seine Freundin zu lästern: "Wir kennen uns schon lange. Aber sie ist unscheinbar, eine graue Maus - sozusagen ein Mensch gewordenes Gröditz." So wie "Sie" in Wirklichkeit blond, aufgeschlossen und attraktiv ist, sieht auch der Bürgermeister Jochen Reinicke Gröditz alles andere als grau. "Unsere Stadt ist lebenswert und wir gehen mit den Vereinen zusammen neue Wege. Der FV Gröditz wirbt mit dem Slogan "...mehr als Fußball" und bewegt damit ein großes soziales Thema. Wir wollen hier alle sozialen Schichten vereinen, die Mitgestaltung am Leben in unserer Stadt auf breite Schultern legen." Am Abend mit Olaf Schubert hat der FV Gröditz dieses große Ziel erreicht: "Das Haus war mit 500 Karten ausverkauft, wir haben Alt und Jung vereint, hier ist jeder mal rausgekommen und das spricht für unser Vereinsleben", erklärt Präsident Matthias Kurrey. Ein Blick auf das Publikum bestätigt, dass der Verein in den letzten Jahren jünger geworden ist, dass man sich hier kennt, zusammen Spa?? haben kann und neben dem aktiven Sport die Geselligkeit liebt. "Für das Festjahr "100 Jahre Fußball in Gröditz" war dieser Abend die Krönung. Wir haben den Comedian und Musiker über persönliche Kontakte nach Gröditz geholt und wir haben lange nicht mehr so gelacht."

Zurückhaltung ist Schuberts Sache nicht. Sein Universum beherbergt einen Wust an Konzepten und Verbesserungsvorschlägen von ungeahnter Tragweite und horrende Mengen schubertscher Erkenntnis-Perlen, welche er mit messianischer Geste verkündet und selbstlos an Bedürftige verteilt.

Doch der ewige Querschläger bleibt unbequem! Dort, wo andere Künstler Lösungen anbieten, bietet Schubert Stirn - einfach so! Weil er viel davon hat und weil er gerne gibt!

Schubert hat einmal gesagt: "Die Wahrheit ist gekrümmt!"

Und es verwundert kaum, dass ein Großteil der Menschen, die ihn erleben durften, diese Aussage bestätigt, mussten sie doch erst den aufrechten Gang wiedererlernen, um nach Hause zu gelangen.

Olaf Schubert hat auch nur eins - jedoch ein großes - die Welt an sich! Deshalb versucht er die Welt zu verändern, umzuformen. "Meinetwegen kann sie rund bleiben …" sagt er, doch abgesehen davon herrscht Handlungsbedarf.

Und tatsächlich - die Welt ist schlecht - aber zu erleben wie Olaf sich ihrer annimmt macht sie schon ein ganzes Stück erträglicher. Das ist nicht wenig und nicht wenig hat Olaf uns zu sagen. Es wäre ihm ein Leichtes zwei Stunden Mißstände anzuprangern, doch dazu fehlt ihm die Zeit.

Er muß ja auch noch singen. Lieder über Sozialabbau, Erotik und Stabhochsprung. Die Kraft seines Gesangs, potenziert durch die metaphysische Wirkung seines Rhombenpollunders, macht selbst Hartgesottene betroffen.

Wer also einen Abend erwartet mit bissig-kritischen und ironisch-sarkastischen verbalen Hochseilakten voller Tiefsinn, gespickt mit einem gnadenlos rasantem Pointenmarathon bis zum völligen Lachmatt, dargeboten von einem listig Falltüren öffnenden Wortspielphilosophen, ist bei Schubert genau falsch. Er ist alles und nichts von dem, sowie in jedem Falle anders.

Da bleibt es sich gleich wie Freund und Feind ihn nennen - Wunder im Pollunder, Vergewaltiger des Bösen, Verteiler des Richtigen, einsamer Mahner oder singende Gesichtsfünf aus Dresden

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